Inspiration: Mozartwoche in Salzburg

Salzburg, seine Entwicklung im 19. Jahrhundert und
sieben Konzerte der Mozartwoche 2019

Die Salzburger Mozartwoche bietet 2019 ein reines Mozart-Programm ohne Vergleiche mit anderen Komponisten, und innerhalb des Programms spielt die Musik für Einzelstimmen, Ensembles und Chöre eine noch größere Rolle als sonst – hier scheint sich die ‚Handschrift’ des neuen künstlerischen Leiters Rolando Villazon zu zeigen.

Auf dem Programm stehen zwei selten zu hörende frühe Werke Mozarts: das Oratorium „Betulia liberata“ (KV 118, 1771), das die alt-testamentliche Geschichte von Judith & Holofernes behandelt sowie in einer szenischen Neueinrichtung die Bühnenmusik zu „Thamos, König von Ägypten“ (KV 345, 1773), einem Schauspiel von Tobias von Gebler.

Hauptwerk der Woche ist die Messe in c-Moll (KV 427), die Mozart 1782 ohne erkennbaren Anlaß in Wien schrieb und die teilweise unvollendet blieb. Abgesehen vom „Requiem“ (KV 626) handelt es sich um Mozarts letzte Komposition einer Messe und um eine der bis dahin größten und aufwendigsten Vertonungen der Mess-Liturgie. Das auf alte Musik spezialisierte Orchestre des Champs-Elysées und das Collegium Vocale Gent spielen unter Philippe Herreweghe.

Dazu kommen ein Lieder-Vormittag mit dem Tenor Mauro Peter (begleitet am Klavier von Helmut Deutsch) und ein Konzert mit der Sopranistin Krassimira Stoyanova (begleitet von den Wiener Philharmonikern). Zwei Kammermusikkonzerte runden das Programm ab.

Das Begleitprogramm wird sich mit der Situation Salzburgs im 19. Jahrhunderts beschäftigen: Nach dem Ende des fürsterzbischöflichen Staates 1803 wurde Salzburg zum Spielball der Interessen Österreichs und Bayerns, bis es schließlich 1816 an das junge Kaiserreich Österreich fiel, das den Verwaltungssitz nach Linz verlegte. Der Verlust der Residenzfunktion – mit allen politischen und kulturellen Aspekten – stürzte Salzburg in eine Krise, aus der sich die Stadt nur langsam erholte.

Bei dieser Erholung spielte Mozart eine nicht unbedeutende Rolle: Die Planungen für ein Mozart-Denkmal seit 1835 führten 1842 zu dessen Aufstellung und 1841 wurde der Dommusikverein gegründet, aus dem 1880 das „Mozarteum“ hervorging. Salzburgs Bedeutung als ‚Musikstadt’ verdankt sich in hohem Maße dieser Rückbesinnung. Auf drei Spaziergängen werden Architektur und Stadtplanung des 19. Jahrhunderts deutlicht, wie auch die Rolle Salzburgs als früher Fremdenverkehrsort.

Tag 1

  • 11.25 Uhr Abflug Berlin-Schönefeld (EasyJet), Ankunft Salzburg 13.55 Uhr
  • 17.00 Uhr, Haus für Mozart: „Betulia Liberata“ (KV 118; Le Talens Lyrique unter Christophe Rousset)
  • Anschließend gemeinsames Abendessen

Tag 2

  • 11.00 Uhr, Mozarteum: Mozartlieder (Mauro Peter & Helmut Deutsch)
  • Erster Spaziergang: Erinnerungs- und Gedenkstätten für Mozart und seine Familie: Das Geburts- und das Wohnhaus, die Grabstätten auf dem Sebastiansfriedhof und das Mozart-Denkmal
  • 20.00 Uhr, Felsenreitschule: „Thamos, König in Ägypten“ in einer inszenierten Neubearbeitung (KV 345; Camerata Salzburg unter Alondra de la Parra; René Pape als König Menes)

Tag 3

  • 11.00 Uhr, Mozarteum: Kammermusik für Streicher (Trio in Es KV 563, Quintett in g KV 516) 
  • Zweiter Spaziergang: Die für das Thema relevanten Bestände des Salzburg Museums. – Der Abend steht zur freien Verfügung.

Tag 4

  • Tagesausflug nach Bad Ischl, dem bevorzugten Sommer- und Jagdaufenthalt Kaiser Franz Josephs (Ortsbild, Kaiservilla, Stadtpfarrkirche, Kur-Einrichtungen)
  • 19.30 Uhr, Mozarteum: Arien aus „Figaros Hochzeit“, „Il re pastore“ und „La clemenza di Tito“ (mit Krassimira Stoyanova) sowie zwei Notturni: Die „Kleine Nachtmusik“ (KV 525) und die „Zweite Lodronische Nachtmusik“ (KV 287), es spielen die Wiener Philharmoniker unter Rainer Honeck

Tag 5

  • 11.00 Uhr, Mozarteum: Hagen-Quartett (Streichquartette KV 387, 575, 458)
  • Dritter Spaziergang: Bauten und Stadtplanung des 19. Jahrhunderts (ev. Kirche, Villen entlang der Salzach, Gerichts- und andere Verwaltungsgebäude)
  • 20.00 Uhr, Haus für Mozart: Orchestre des Champs-Elysées und Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe (Messe in c-Moll, KV 427)

Tag 5

  • 13.15 Uhr Abflug Salzburg (EasyJet), Ankunft Berlin-Schönefeld 14.25 Uhr

Leistungen

Leistungen: Unterbringung auf Basis Halbpension (je nach Tagesprogramm mittags oder abends) im Johannes-Schlößl der Pallotiner oben auf dem Mönchsberg (mit dem Aufzug ist man in Sekunden mitten in der Stadt), Flüge mit Easyjet Berlin-Salzburg-Berlin, Konzertkarten im Wert von über 800€, Eintrittsgelder, Führungen, Transfers und Fahrten

Flüge von anderen Orten mit allenfalls geringem Aufschlag möglich

Leitung
Dr. Jarl Kremeier, Berlin

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